Dach dauerhaft mit Aluriffelplatten belegen

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Dach dauerhaft mit Aluriffelplatten belegen

Beitragvon outlander » 31.01.2020, 16:16

Hallo Leute
ich habe kürzlich ein altes Wohnmobil mit Clou Aufbau angesehen, der hatte Probleme mit der Dichtigkeit und hat kurzerhand die ganzen Dachkanten mit 10 cm Aluriffelblech abgedeckt und mit Sika verklebt. Den Kantenübergang hat er an einem langen Kanteisen angepast so das die eine Hälfte etwas tiefer war . Sieht nicht schlecht aus und soll halten bis zum Ewigkeitstag !!! Ist das auch eine Option für uns ? Und würde auch eine ganzflächige Belegung mit Aluriffelblech gehen ? Das war nicht dieses ganz dicke Riffelblech, sondern aus dem Baumarkt , ich schätze so 1,5 - 2 mm

LG Outlander
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Beitragvon peterb » 31.01.2020, 20:45

Hallo Outlander,

also wir haben mit den Alukantenleisten schon genug Problemchen....dazu erstmal einfach weiterlesen...

Beim Clou ist etwas entscheidend anders als bei unseren Arnolds. Da ist die Aussenhaut aus Aluminium, was bedeutet, dass die Bleche die gleiche Wärmeausdehnung haben. Verkleben von daher möglich.

Bei unseren Arnolds ist die Dachaussenhaut aber aus GFK. Wenn man da Alu ohne Bedacht draufklebt, dann entstehen bei Wärmedehnung (bei Alu ist die deutlich grösser als bei GFK!) enorme Kräfte, die zum Abreissen der Verklebung führen können. Ist so z.B. bei den meisten aufgeklebten Platten, z.B. als Trittschutz. Ich habe am Heck auch ca. 1,5 x 1,9m drauf, die rundum lose sind! Muss also irgendwann runter, weil umlaufend abdichten funktioniert aus besagtem Grund nicht. :shock:

Besser: Dach mit GFK-Platten verstärken und diese flächig verkleben. Alternativ kann man auch flächig überlaminieren, wobei der Übergang zu den Kantenleisten immer frei bleiben sollte. Die entstehende Fuge dann mit PU-Dichtmasse, oder Mischpolymerisat ausfugen und natürlich anschliessend sauber mit überlackieren. Siehe dazu z.B. unsere Download-Datei zur Dichtigkeit Aufbau. Das steht alles drin und hat sich bisher bestens bewährt. Es gibt Fälle die haben es zunächst anders gemacht und dann am Ende doch die dort beschriebene Vorgehensweise umgesetzt.

Es gibt übrigens noch eine sinnvolle Alternative: Abbau der Kantenleisten und neue dran aus GFK, wie es zuletzt bei Arnold und später auch bei RMB gemacht wurde. Gibt es von Fibrolux, beim Aufbauhersteller eures Vertrauens (siehe Links auf Webseite) oder man macht sich selbst welche. Das bleibt dann dauerhaft dicht. Vorteil bei beiden Lösungen: Die Optik eures Arnold bleibt original und das Fahrzeug damit deutlich wertvoller 8)

Viele Grüsse

Peter

P.S.: Markennamen von Dicht- und Klebepampen spare ich an dieser Stelle aus. Dazu steht schon genug an anderer Stelle.
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Beitragvon outlander » 31.01.2020, 21:40

Hallo Peter
schade, ich dachte das wäre die Lösung.Eigendlich habe ich gar keine Probleme, sprich mein Dach ist ja dicht, nur bin ich von der ganzen Diskussion etwas nervös geworden und will meinen Arni schützen. War da nicht mal was mit einen Bitumendichtband über die Kante ?
LG
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Beitragvon peterb » 31.01.2020, 22:10

Hallo Outlander,

da kenne ich eine Serie von Reisemobilen, die hatten wg. permanenter Undichtigkeiten, Bitumendichtband als letzte Reparatur-Lösung eingesetzt: Flair Integrierte. Die gibt es aber so gut wie nicht mehr...

Nachteil der Lösung: Undichtigkeiten sind nicht direkt erkennbar und die Optik ist auch miserabel. Überlackieren geht eben nicht und über Schlieren von sich auflösendem Bitumen müssen wir nicht auch noch sprechen. Sieht letztendlich unprofessionell und auch nicht werthaltig aus :-(.

Die von mir propagierte Lösung zeigt nach Fertigstellung eine glatte und dichte Oberfläche. Veränderungen und mögliche Undichtigkeiten sind damit frühzeitig erkennbar, d.h. man hat Zeit nachzubessern, was nur geringen Aufwand erfordert. Bei meinem RM38L habe ich die Reparatur Mitte der 90er Jahre gemacht und die ist heute noch intakt, wobei ich zugeben muss: Mein Arnold steht bei Nichtgebrauch möglichst in der Scheune...

Viele Grüsse

Peter
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Beitragvon outlander » 01.03.2020, 20:11

Nochmal zum Thema
wenn die Aluleiste 10 cm breit drunter mit fett Sika befestigt wird dann wird das wieder locker/lose ???
LG Outlander
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Beitragvon peterb » 01.03.2020, 20:58

Das weiss niemand genau und Garantie gibt es auch nicht.

Merker: Je dicker der Kleber, desto mehr Dehnungsunterschied kann er ausgleichen.
Merker Nr. 2: Wenn Dehnungsunterschiede da sind entstehen Spannungen. Wenn diese die Festigkeit der Klebung (auch nach Witterungseinfluss) übersteigen, dann ist "ab".

VG

Peter
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