Wiederherstellung der "Blauen Lagune"

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Wiederherstellung der "Blauen Lagune"

Beitragvon r-rider » 25.09.2020, 13:16

Hallo Arnoldfreunde , Teil 1

da ein Arnold noch nicht genug Arbeit macht, habe ich mir im Frühjahr einen zweiten RM35L zugelegt. Die Kosten beliefen sich im dreistelligen unteren Bereich. Eigentlich gedacht als reiner Ersatzteilspender hätte es sich schon gerechnet, aber der zweite Blick verrät mehr als der Erste. So geschehen nach der Abholung und ein wenig Zeit und Muße. Im Inneren befanden sich dann noch Ersatzteile die a) nicht mehr beschaffbar sind und b) Neue Einbauluken die es auch nicht umsonst gibt. Warum "Blaue Lagune" ganz einfach, durch eine defekte bzw später offene Tür konnte das Wasser ins innere laufen und in Symbiose mit dem Holzfußboden ein Biotop bilden.
Wiki: "Das Wort Lagune leitet sich über das italienische laguna („in einem Sumpfgebiet liegende Wasserfläche“; Sumpf, Strandsee, Haffsee)[2] vom lateinischen lacuna (Weiher, Lache) ab.


"Bild Bild Bild Bild

Nach Anblick der Bilder könnte man meinen, es handelt sich um eine Sperrmüllabführ. Aber jedes vorhande Stück Holz kann aufbereitet werden.

Nach dem das Fahrzeug von den Einbauten und lose eingelagerten Mobiliar befreit war, habe ich einmal die Feuchte der Wände gemessen und siehe da, alles im Rahmen einer trockenen Wand. Das Dach ist auch nicht auffallend durchgebogen und somit blieb als größte Baustelle der Fußboden. Hier hatte sich der Vorbesitzer auch schon daran geübt und im Eingangsbereich den Boden freigelegt und durch eine 35mm starke Multiplexplatte ausgefüllt. Wie heisst es so schön in der Werbung ? Kann man machen, muß man aber nicht. Jetzt wird der Fußboden großräumig ausgeschält und wieder wie im Original aufgebaut. Vorher kann man aber staunen wie sich Holz entwickelt mit Feuchtigkeit und unter Luftabschluß. Wenn jetzt noch Druck dazugekommen wäre, hätte ich Braunkohle und partiell Steinkohle eingekauft. :lol:

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Nach etwas Mühe war der hintere Wagen auf 1,5m von allem feuchten Übel befreit und der darunter liegende Schaden im GFK Boden trat hervor.
Da hat wohl irgendwann jemand den Wagen mit der Hebebühne anheben wollen und nicht die Tragfägigen Teile erwischt. Was solls, kann man reparieren mit ein paar Platten GFK ,Glasgewebe und Epoxidharz. Warum Epoxidharz und nicht Polyesterharz ?
Weil die gekaufte GFK Platte eine Epoxy Platte ist und sich Polyesterharz nicht so gut mit mit Epoxy verbindet . Epoxidharz dagegen verbindet sich mit Polyesterharz GFK und Epoxy GFK wunderbar.
Als neue Holzbohlen werden Douglasie Bretter verwendet.

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Bevor aber der Fußboden neu aufgebaut wird, kann noch eine Schwachstelle beseitigt werden. Das hintere Stück des Fußboden Aluprofils hat keine stabile Verbindung zur hinteren senkrechten Rundkante. Hier wird mittels Alublech 1,5 mm eine Verbindung im inneren mit PU Kleber und Popnieten hergestellt. Die Bilder zeigen die Verstärkung in Längsrichtung, die Verbindung hinten Quer wird noch realisiert.

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Zwischenzeitlich wurde der nicht mehr vorhandene Türrahmen wieder mit Fichtenleisten aufgefüttert und mit PU Kleber unter Druck fixiert. Das ganze Übel ist letztendlich nur durch eine defekte Eingangstür entstanden. Die Türen ( Ober u. Unterteil ) waren nur noch in Fragmenten vorhanden, aber alle Alurahmen und Scharniere sind vorhanden. Da im Einstieg keine Stabilität mehr vorhanden war, ist auch der ALU Türrahmen im Einstieg stark durchgebogen worden. Aber auch diese Verformungen konnten Rückgängig gemacht werden und jetzt passt er wieder im neu aufgefütterten Rahmenbereich.

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Nachdem die Einstiegsverstärkung wieder hergestellt wurde kamen die ersten beiden Verstärkungen in den Wagen und wurden 24h fixiert. Denn die Durchhärtung des einkomponenten PU Klebers Otto Coll P85 bedarf etwas Zeit zur Durchhärtung. Das Bild wird im nächsten Teil mit eingebunden.

Gruß Wolfgang
Zuletzt geändert von r-rider am 26.09.2020, 12:42, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Roman » 25.09.2020, 13:31

Servus!

Coole Sache, dass du ihn fit machst und nicht schlachtest!
Respekt vor der Arbeit :D

Was hast du für Schaumstoffplatte für den Boden verwendet? Ist das PU-Hartschaum? Bei mir werde ich wohl auf Dauer das Dach ähnlich dem Boden erneuern und suche da was passendes...

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Teil 2

Beitragvon r-rider » 25.09.2020, 13:37

Hallo Arnoldfreunde,

die Türen waren eigentlich für die Mülltonne, aber mit etwas Zeit und viel viel Liebe sind Sie wieder neu entstanden und stabiler als vorher. Da es keine passenden Leisten für den Rahmen im Baumarkt gab, habe ich halt zwei Leisten übereinander verklebt. Eine Leiste 23mm x 40mm die zweite 2mm x40 mm. Im Kopf und Türschloßbereich habe ich auch Vollholz anstatt Pressspahn verwendet. Zusätzlich wurden Leisten eingelegt um eine stabilen Türgriff zu montieren. Was mich aber am meisten geärgert hat waren die gefühlten 7 Lackschichten denen mit schleifen nicht beizukommen war.
Also Abbeizer drauf und und runter mit dem Mist. Diese Prozedur so ca. vier mal wiederholt. Als Farben wurden identifiziert: weiss, beige, grün, braun schwarz und blau. :roll:
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Die Türfüllungen wurden nicht mehr mit Polystyrolschaum sondern mit XPS Hartschaum Platten der Stärke 25 mm befüllt. Somit ist die Beplankung auch nicht mehr so weich. Da es so gut wie keine 25mm Platten gibt, stelle ich hier meinen Link ein.
https://www.ebay.de/itm/XPS-30-kg-m-2-5 ... 2749.l2649
Im vorletztem Bild ist die Verstärkung im Schloßbereich gut zu erkennen, hier wird innen ein stabiles Aufbauschloß aufgestzt. Die zwei zusätzlichen Holzleisten dienen der Aufnahme der Türgriffe.
Montiert sieh es dann so aus.

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Der Fußboden wird mit XPS Hartschaum Platten mit Stufenfalz aber ohne Kaschierung glatt auf beiden Seiten verklebt. ( Für Arni Drei Projekt wird 27 mm PU Schaum fürs Dach von Omocar verwendet).






Gruß Wolfgang
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temporäre Dachlukenabdichtung

Beitragvon r-rider » 09.10.2020, 19:38

Hallo Arnoldfreunde,

da jetzt so langsam die feuchte Jahreszeit anbricht, habe ich das Dach der "Blauen Lagune" an den Dachluken neu abgedichtet. Allerdings war da ein Riß im GFK zwischen zwei Dachluken, der schon seit Jahren provisorisch abgedichtet war, natürlich nicht ganz dicht. Also erst einmal den Riß großflächig freigeschnitten und erkundet wie weit die Feuchtigkeit eingedrungen ist. Allses schön sauber geputzt und neuen XPS Schaum eingeklebt. Da war ja noch etwas von den Klappen übrig. Dann eine GFK Platte zugeschnitten und an den Rändern angefast ebenso die Dachkanten. Die Platte aufgeklebt und am nächsten Tag die Platte anlaminiert. Epoxidharz und zwei Gewebelagen sollten reichen. Überstehendes Gewebe und Harz mit der Fächerscheibe feinfühlig weggeputzt. Nach dieser Aktion wurden die alten Luken an den Dichtflächen gereinigt und mit einer Naht Dekalin für die Verschraubung vorbereitet. Die neuen Risse Luken 50cm x 50cm bzw. TL4 Dachhaube, sind schon eingelagert, werden aber erst nach der Lackierung der Dachfläche eingesetzt.
Anbei wieder wie gewohnt ein paar Bilder der Aktion.



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Im Heck wurde nach der Vernietung der Längs mit der Heckkante und der Rundkante der erste Balken mit dem Fußboden verklebt. Dazu wurde der GFK Boden von unten mit einem Brett und Wagebheber gegen den Balken gedrückt und innen mit Baustützen gegen die Decke verpresst. Da im Seitenbereich doch einige neue Popnieten gesetzt wurden, musste der Balken noch an den Rändern leicht angefräst werden.

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Gruß Wolfgang
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