Hallo allerseits,
so eine Rückfahrkamera stand ja auch noch auf meinem Zettel. Also einmal eingelesen hier und dort. Zur Erkenntnis gelangt, dass weder Löcher bohren noch Videokabel durch den ganzen Wagen ziehen wünschenswert ist. Eingehend das üppige Angebot studiert, plötzlich keine Lust mehr dazu gehabt und vor ein paar Tagen spontan im absoluten Low-Budget-Bereich zugeschlagen: diese
“Einparkhilfe 170° Nummernschild Rückfahrkamera+4,3" Monitor+Transmitter Wireless“ in der Bucht für 35,99 Euro inkl. Versand. Entweder sie funkt gute Bilder, oder eben schlechte, schlimmstenfalls gar keine, schauen wir mal.
Heute kann ich berichten, dass sie tatsächlich funktioniert und das nicht einmal schlecht, sondern in recht annehmbarer Qualität. Ein wenig Gefrickel war allerdings schon von Nöten. So müssen beim Nummernschildhalter mit der Kamera einige Kunststoffstege weggebrochen werden, damit sich das Kennzeichenschild überhaupt einschieben lässt. Das sagt oder schreibt einem aber keiner. Und wenn man dabei etwas ungestüm vorgeht, hat man ganz schnell das Kabel der Kamera beschädigt ... Okay, dann muss man es eben wieder zusammenfriemeln (fünf Mini-Äderchen).
Auch sollte man ein wenig herumprobieren, was die Positionen von Sender und Empfänger angeht. Je freier der Weg zwischen beiden, umso besser. Testweise hatte ich den Sender in den Heckschrank gelegt. Klappe offen, alles prima, Klappe zu, Bild weg. Letztlich landete der Sender auf dem Rollogehäuse des Heckfensters und der Empfänger neben dem Monitor auf dem Armaturenbrett. Vorne erfolgt die Stromversorgung über den Zigarettenanzünder (Stecker hatte ich noch) und hinten über Bordstrom, abgezweigt vom Anschluss einer Lampe. Von der Rolloabdeckung laufen Video- und Stromkabel direkt in den Kofferraum, dann einfach bei geschlossener Klappe ein wenig gequetscht nach draußen. Nun weiter unter die Stoßstange und von unten zur Kamera im Nummernschildhalter. Das ist jetzt sicherlich nicht die langlebigste und fachmännischste Lösung, aber zunächst funktioniert sie erst einmal. Ärgerlich ist nur, dass das mitgelieferte sechs Meter lange Videokabel zwei Cinch-Stecker hat, so dass man de facto noch eine Cinch-Kupplung braucht (die sich zufällig noch im Krimskram-Fundus fand).
Das Ganze sieht nun so aus: Hinten im Kennzeichenhalter die Kamera, über dem Rollo der Sender, dessen blaues Lämpchen funzt, wenn er bei der bei der Arbeit ist und vorne Monitor und Empfänger mit roter Arbeitsleuchte.
Nachdem alles montiert war, ging es an eine Testreihe. Wie sieht die Kamera eigentlich das Geschehen hinter dem Arnold? Dazu wurde eine große Tüte Gummibärchen investiert und ein 117 cm großes menschliches Hindernis aus der Nachbarschaft engagiert.
Die erste Bildreihe zeigt einen Abstand von rund einem Meter:
Dann wurde verkürzt auf ca. 50 cm:
Und schließlich fast Crash-Gefahr mit rund 10 cm:
Für’s erste bin ich mit dem Ergebnis aus der Low-Budget-China-Ecke recht zufrieden. Ein kleines Manko wäre noch anzumerken: Weder Sender nach Empfänger scheinen menschliche Körper zu mögen, die direkt vor ihnen stehen und quittieren diese Abneigung mit einem schwarzen Bildschirm. Ein wenig zu Seite gegangen und alles funktioniert wieder. Aber beim Rückwärtsfahren sollen die Menschen ja auch nicht im Wagen rumturnen ...
Viele Grüße
Christoph
Arnold/RMB 35 L, Bj. 87, auf 309 D