Probleme mit Getriebe im Urlaub + Schaltweise

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Probleme mit Getriebe im Urlaub + Schaltweise

Beitragvon Christin » 12.09.2020, 08:58

Hallo, wir sind gerade im Urlaub auf dem Balkan. Natürlich macht das Fahrzeug gerade dann Probleme, wenn man möglichst weit von zu Hause entfernt ist...

Ich entschuldige mich schon einmal für den langen Post. Aber ich bin technisch nicht sehr bewandert, sodass ich die Probleme nicht kurz benennen, sondern nur beschreiben kann.

Es fing damit an, dass sich die unteren Gänge (1, 3, 5) nur hakelig schalten ließen. Irgendwann wollte der Dritte gar nicht mehr rein. ADAC hat das Problem schnell gefunden und sich an die Arbeit gemacht. Ein Dichtungsring am Schaltgestänge hatte sich vollständig verabschiedet. Dadurch hatte wohl das Gestänge zu viel Spiel und hat sich verhakt. Der nette Mitarbeiter hat dann mit einem Schlauchstück und einer Unterlegscheibe etwas gebastelt + alles neu gefettet. Danach konnte man wieder schalten. Den Dritten bekam man aber nur rein, wenn man sanft gegen den Hebel klopfte, nicht zog oder ähnliches.

Wir sind also erst einmal weiter gefahren. Am nächsten Tag streikte wieder irgendwann die Schaltung. Der ÖAMTC stellte fest, dass das Gestänge weiterhin zu viel Spiel hat und sich deshalb verhakt. Der nette Mitarbeiter hat dann die Konstruktion seines ADAC-Kollegen verbessert, indem er ein Stück eines Stahlrohres abgesägt und eingesetzt hat.

Wir sind also erst einmal weitergefahren. Am nächsten Tag streikte wieder irgendwann die Schaltung. Ich habe dann das Gestänge und auch das Endstück des Schalthebels nochmals geölt und ganz vorsichtig etwas am Gestänge gerüttelt. Danach konnten wir die Fahrt fortsetzen.

Wir haben dann - mittlerweile in Slowenien - eine Werkstatt angefahren. Es war ein Betrieb der überwiegend an LKW herumgeschraubt und auch alte Fahrzeuge auf dem Hof stehen hatte. Also genau der richtige Mann. Leider war die Kommunikation sehr schwierig. Das Problem wurde allerdings erkannt und untersucht. Letztlich hat er u.a. das Getriebe an der Seite geöffnet und an einem Teil etwas verändert. Es gab dort wohl zu viel Spiel. "problems with the forks".

Dann hat der nette Slowene mir noch deutlich gemacht, dass ich vorsichtig schalten muss da es sich um ein unsynchronisiertes Getriebe handelt. Zum Hochschalten Kuppeln, in Leerlauf, nochmal Kuppeln, dann einmal leicht den jeweiligen Gang nur antippen, dann fester in den jeweiligen Gang. Zum Herunterschalten dasselbe + Zwischengas.

Im Ergebnis haben wir unseren Urlaub so fortgesetzt und hatten eine schöne Zeit. Man muss ein bisschen mehr Augenmerk aufs Schalten legen, aber es läuft soweit. Die Gänge lassen sich aber nicht mehr so sauber einlegen wie früher. Es hakelt noch etwas bei den Gängen 1, 3, 5. Nach dem Slowenischen Mechaniker könne man aber das Getriebe vollständig öffnen und nach dem Fehler suchen. Das sei aber viel Aufwand und man müsste dann ggf. Ersatzteile bestellen. Das ist also nichts was man im Urlaub machen lässt. Oder man setzt ein vollständiges neues Getriebe ein. Allerdings hat der nette Slowene alles getestet und meinte, dass wir so sicher noch 20 Jahre ohne größere Probleme herumfahren können.


Jetzt meine Fragen:

Habe ich selbst durch das unbedarfte Schalten (seit etwa 5 Jahren oder ca. 15.000km) das Getriebe geschädigt?

Würdet ihr das Getriebe in der Heimat komplett öffnen lassen? Oder austauschen?

Könnte die Schaltung wohl nochmal verhaken/blockieren, z.B. wenn man einmal nicht optimal schaltet oder sich verschaltet? Das kann ja ganz selten mal vorkommen.

Habt ihr noch Anmerkungen zum Schalten?


Ich weiß, dass Ferndiagnosen immer problematisch sind. Darum lade ich später noch Bilder hoch.

Viele Grüße und schon einmal vielen Dank

Christin und Ansgar
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Beitragvon Christin » 12.09.2020, 09:05

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Beitragvon Christin » 12.09.2020, 09:28

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Beitragvon peterb » 13.09.2020, 12:52

Hallo,

manchmal liegt es auch an der Einstellung der Schalthebel, bzw. der Schaltstangen. Hierzu gibt es von MB eine Einstellanweisung. Grundprinzip ist aber, dass die Länge der Schaltstangen so eingestellt sein muss, dass die Hebel in ihrer jeweiligen Mittelstellung stehen, was man relativ einfach überprüfen kann indem man die mal an den Hebeln, bei Schalthebel in Neutralstellung, aushängt und schaut ob es da eine grössere Differenz gibt...

Viele Grüsse

Peter
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Beitragvon Roman » 14.09.2020, 09:16

Am Schaltbock (also der Teil in dem der Schalthebel aus dem Innenraum steckt) gibt es an den kleinen Hebeln eine 5-6 mm Bohrung mit denen man diese in ihrer Mittelstellung abstecken kann. So kann man dann die Stangen gut einstellen, indem man sie an den Schalthebeln am Getriebe aushängt. Die Getriebeschalthebel haben eine sehr gut fühlbare Mittelstellung, man kann dann die Stangenlänge bequem einstellen, bis die Stange im Hebel schön mittig einfädelt, dann passt alles.
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