Trommelbremsen beim 309D

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Trommelbremsen beim 309D

Beitragvon Nordfranke » 11.10.2018, 18:49

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach den richtigen Ersatzteilen für meine Trommelbremsen, v.a. an der zweiten Achse.

Es gibt so viele verschieden Ausführungen der Radbremszylinder und Bremsbeläge. Gibt es "den" richtigen Satz für unsere Arnolds? Oder wie finde ich die richtigen Ersatzteile?

Danke vorab für Eure Hilfe!

Gruß
Daniel
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Beitragvon peterb » 11.10.2018, 19:47

Hallo Daniel,

du benötigst 2 Ersatzteile: Radbremszylinder + Bremsbeläge
- Radbremszylinder sind bei allen 601 + 602 identisch. Gibt es z.B. ab ca. 9€/Stück in der Bucht, oder schau hier:
https://www.daparto.de/Radbremszylinder ... ypeId=5151
Nimm günstige und leg dir gleich noch welche auf Ersatz hin. Ich selbst habe z.B. die von NK drin. ATE ist zwar original, aber nicht unbedingt erste Wahl. Zusätzlicher Korrosionsschutz und etwas Fett/Bremszylinderpaste unter der Stabkappe schadet übrigens nicht.
- Trommelbremsbeläge: Für die grosse Bremse gibt es keine kpl. Bremsbacken*, sondern nur die Beläge zum Aufnieten. Gibt es als Satz mit Nieten von Jurid (Originalqualität) im Autoteile Grosshandel. Muss bestellt werden. Es müsste dieser sein:
https://www.daparto.de/Teilenummernsuch ... ypeId=5151
Aufnieten ist kein Problem, wenn man etwas Geschick und "3 Hände" hat. Anleitung dazu gibt es sicher auf einer de Videoplattformen. Ansonsten fragen....
- Kleinteile (Federn, Klammern): Im Grosshandel fragen, aber im Normalfall braucht man die nicht.

VG

Peter

* Finger weg von geklebten Bremsbelägen! Solche gibt es nämlich für die kleine Bremse vom 601 (207D, 208). Wenn sich der Belag ablösen sollte blockiert die Bremse und die Demontage ist so gut wie unmöglich....
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Beitragvon Bert Twickler » 12.10.2018, 13:11

Hallo Daniel

Ich habe auch probleme mit den hinterbremse. Neue bremsbacken sind nicht mehr zuh bekommen und neue belech der man klinken muss auch nicht. Fuhr mich nuhr eine lossung kleben lassen. Dah hat man gutte erfahrung mit

Grusse Bert
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Beitragvon peterb » 12.10.2018, 19:19

Hallo Bert,

die Bremsbeläge gibt es noch! Siehe oben. Und das verneiten kann man wirklich selber machen. Ich habe das bereits 2x gemacht. Ansonsten kann das jede Werkstatt.

Kleben: Ist eine Erfindung der Industrie um billliger herstellen zu können und gleichzeitig teurere Ersatzteile zu verkaufen, weil die Bremsbacken nicht mehr zu gebrauchen sind. Mag sein dass Kleben funktioniert, aber ich habe nicht nur selbst schlechte Erfahrungen damit gemacht. Wenn Du mal gesehen hast welche Werkzeuge notwendig sind die Bremstrommel runterzubekommen, wenn der Belag sich gelöst hat (passiert insbesondere wenn die alt werden und Korrosion und Hitze ins Spiel kommt...), dann lässt du freiwillig die Finger davon. Bei der notwendigen rabiaten Demontage (Schleuderhammer von ca. 1,5-2m Länge!) kann nämlich die gesamte Hinterachse Schaden nehmen, sprich du brauchst neue Steckachsen und Radlager. Kosten pro Seite dann vielleicht 1000€ :shock: .

Viele Grüsse

Peter
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Beitragvon Nordfranke » 12.10.2018, 20:01

Hallo Bert,

Ich werde nächste Woche anfangen meine bremsen zu überholen und werde dem Rat von Peter folgen. Es geht hier um das wichtigste Sicherheitsteil am Fahrzeug!

Wenn du magst werde ich ausgiebig Fotos von der Prozedur erstellen und euch zur Verfügung stellen.

Viele Grüße,
Daniel

PS: Peter, leider muss ich dir aber widersprechen, die lokale MB Werkstatt resigniert vor dem Trommelbremsen....
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Beitragvon Rückenflosse » 12.10.2018, 21:21

Hallo,
ich möchte nur kurz erwähnen, wie ich das vor 1,5 Jahren gemacht habe.

Es wurde alles auseiandergebaut und enrostet. Die Alten Teile wie Bremsbacken, B-Zylinder und die Trommeln wurden erneuert.

Bedeutet, dass die Bremsbacken/ Jurid neu aufgenietet wurden, was gar kein Problem war.( Nieten mußt Du bei MB einzeln kaufen sind bei Jurid nicht dabei!!)
Einen Satz Federn mit Kleinteilen habe ich auch von ATE dazugekauft.

Bremszylinder und Trommeln habe ich beim Teilehändler von ATE gekauft.
Dann nach dem Zusammenbau alles lackiert.


Mit der Vorderachse habe ich ähnlich verfahren, ein neuer HBZ wurde verbaut und die Flüssigkeit gewechselt.
Natürlich habe ich auch den ALB gewechselt.



Gruß
Markus







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Beitragvon peterb » 12.10.2018, 22:08

Hallo Arnoldfreunde, @Rückenflosse,

bei meinem Belagsatz von Jurid waren die Nieten dabei :-). Bei MB glaube ich dagegen inzwischen auch, die liefern ohne Nieten, genau so, wie bei Wasserpumpen, etc., wo du die Dichtung separat dazu kaufen darfst... das als Ergebnis meines gestrigen Besuchs, wg. Bestellung einer Unterdruckpumpe. Dazu gibt es demnächst übrigens einen eigenen Beitrag...

Zum Thema Beläge aufnieten: Eine KFZ-Meister, die das nicht beherrscht, ist keine Meisterwerkstatt! Werkstatt wechseln! Punkt, Ende!

Peter
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Beitragvon WernerS » 18.10.2018, 22:30

Moin
Da muss ich Peter recht geben Ich habe es erlebt wenn Bremsbelege geklebt sind
und dann ab gehen. Glücklicher weise habe ich mit viel Aufwand die Rommel entfernen
können. Bei einen PKW.

Bei meinen Arnold habe ich die Bremsbeläge schon 2 mal erneuert immer bei MB
bestellt mit Nieten. Es war kein Problem die Beläge zu befestigen wenn das eine Werkstatt
nicht kann dann sollte man sie wechseln. (die Werkstatt)

Schöne Grüße Werner
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Beitragvon Nordfranke » 08.12.2019, 11:18

Hallo zusammen,

Ich hatte vor gut einem Jahr die HA-Bremsen um neue Bremszylinder und Beläge von Jurid (aus dem Post von Peter) versorgt. Erst lief alles super, und auch die Feststellbremse hatte wieder Wirkung. Nun ist leider wieder das alte Problem präsent und die Feststellbremse tut keinen Dienst mehr. Ich befürchte inzwischen, dass meine Bremstrommeln "vor mir" mal ausgedreht wurden. Ich finde hierfür aber leider keine Beläge mit Aufmaß. Habt ihr da Erfahrungen und evtl. einen Lösungsansatz?

Vielen Dank vorab und Grüße,
Daniel
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Beitragvon Thomas » 08.12.2019, 18:50

Moin,
das kann mehrere Ursachen haben:
-Handbremsseil zu lose eingestellt
-Hinterradbremse nicht eingestellt an der Rändelschraube
-Hebel an der Bremsbacke, wo das Handbremsseil eingehakt ist, ist festgegammelt, kommt häufiger mal vor
-Handbremsseil gerissen oder festgegammelt

Wenn die Trommel mal ausgedreht wurde sollte das, wenn die Bremse an den Rändelmuttern richtig eingestellt ist, kein Problem sein.
Einstellung folgendermaßen:
Aufbocken, Handbremse lose, Rändelschraube mit Schlitzschraubendreher so weit anziehen, dass das Rad blockiert(rechts von oben nach unten, links andersrum). Dann wieder soweit lösen, dass das Rad gerade frei dreht.

Gruß,

Thomas
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Beitragvon Thomas » 08.12.2019, 19:01

hab noch was vergessen. Wenn du die 230mm Trommeln hast, beträgt das maximale Ausdrehmaß 231mm
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Beitragvon Nordfranke » 08.12.2019, 21:04

Moin Thomas,
danke für deine schnelle Antwort!

Das Handbremsseil ist jetzt auf der "kürzeste" Position eingestellt. Hebel etc. wurde vor einem knappen Jahr erst hergerichtet.
Ich werde die Trommel mal abbauen und messen - Danke für die Maße!

Kannst du "-Hinterradbremse nicht eingestellt an der Rändelschraube" genauer erklären?

Viele Grüße,
Daniel
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Beitragvon peterb » 08.12.2019, 22:10

Hallo Daniel,

zum Thema Verschleiss der Bremstrommeln: Die halten ewig, also mehrere 100000km, ausser die Bremse ist falsch eingestellt, oder man tut de mArnold Gewalt an.

Ausdrehen lohnt übrigens nicht und deshalb findet man auch keine Beläge mit Übermass mehr. Neue Trommel von Febi, etc. kostet im Moment unter 30€... Auch bei der 260er ist das Ausdrehmass nur 1mm grösser.

Bremsen einstellen: Vor einer solchen Arbeit sollte man sich eingehend informieren und dann erst loslegen. Handbremsseile zunächst überprüfen ob diese "spannungsfrei" sind. Dann ist der Rest, wie in den alten Betriebsanleitungen beschrieben dran:

Hinterradbremse (Trommelbremse)
Vor dem Nachstellen Bremsbeläge prüfen.
Die Nachstellung er folgt bei kalten Bremstrommeln. Fahrzeug aufbocken,
bis sich die Räder drehen lassen.
Nachstellen der Bremsen in nachstehender Reihenfolge:
1. Befestigungsschraube der Einstellvorrichiung an der Bremsträgerplatte lösen.
2. Verschlußstopfen abnehmen. Durch die Öffnung mit einem Schraubenzieher die verzahnte Nachstellmutter durch Hebelbewegung verstellen bis die Bremsbacken an der Bremstrommel anliegen.
3. Befestigungsschraube der Einstellvorrichtung anziehen. Anziehdrehmoment 40 Nm (4,0 kpm).
4. Verzahnte Nachstellmutter zurückdrehen, bis sich das Rad frei drehen
läßt. (Nach meiner Erfahrung sind das ~4-5 Zähne)
5. Verschlußstopfen einsetzen.

Handbremse überprüfen und nach Bedarf nachstellen!
Dann geht es zur Bremsprobe! Bremse zunächst vorsichtig einbremsen. Dann suche mann sich einen Feldweg mit Sand/Kies und mache eine Bremsprobe aus niedriger Geschwindigkeit mit blockierenden Rädern. Dann gilt es die Bremsspuren "zu lesen" Die einer Achse sollten gleich lang sein und die hinteren kürzer (!), sonst bricht das Heck aus. Passt li/re, dann ist die Bremseinstellung OK. Passt die Länge nicht, dann ist die ALB-Einstellung Schuld....

Peter
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Beitragvon Thomas » 09.12.2019, 20:09

Nordfranke hat geschrieben:Moin Thomas,
danke für deine schnelle Antwort!

Das Handbremsseil ist jetzt auf der "kürzeste" Position eingestellt. Hebel etc. wurde vor einem knappen Jahr erst hergerichtet.
Ich werde die Trommel mal abbauen und messen - Danke für die Maße!

Kannst du "-Hinterradbremse nicht eingestellt an der Rändelschraube" genauer erklären?

Viele Grüße,
Daniel


Moin,
die Rändelmutter dient dazu die Bremsbacken in Richtung der Bremstrommeln zu bewegen, um ein zu großes Spiel auszugleichen.
Wenn die Bremse zu lose eingestellt ist, führt dies zu einem längerem Pedalweg der Fußbremse und einem zu langem Hebelweg der Handbremse.
Bevor man das Handbremsseil einstellt, muss unbedingt vorher die Bremse mit den Rändelmuttern eingestellt werden.
Wo die Rändelmutter sich befindet kann man sehr gut auf dem Bild weiter oben von "Rückenflosse" sehen. Die Position ist mit einem Pfeil gekennzeichnet. Die seitliche Bohrung auf dem Bild, die mit dem Gummistopfen abgedichtet ist, dient der Kontrolle der Beläge auf Verschleiß.

Gruß,

Thomas
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