Arnoldfreunde

[trialrider]

In der Vorbereitung zum anstehenden TÜV-Termin habe ich ein paar Sachen am meinem Arni überprüft. Dabei habe ich festgestellt, dass der Schwingungsdämpfer, der zwischen Getriebe und Kardanwelle sitzt defekt ist.
Aufgrund älterer Beiträge habe ich einen neuen Dämpfer bei Ebay unter dem Stichwort "Original Imperium 2354" gefunden und für knapp 60€ bestellt.
Ich habe mir jetzt die Baustelle angesehen und überlegt, wie ich den Dämpfer austauschen kann. Die Welle vorne lösen und dem Dämpfer herausziehen geht wohl nicht, da die Muttern zur Hinterachse zeigen und die Schrauben, so wie ich das sehe nicht in Richtung Getriebe herausgezogen werden können. Sehe ich das richtig, dass ich die Kardanwelle vollständig demontieren muß? Ich dem Beitrag von Daniel aus 2021 und den Hinweisen der Mitglieder wurde auf ein Video verwiesen. Dort wurde die Kardanwelle an einem RMB 410 vollständig ausgebaut.
Ist das in meinem Fall auch erforderlich? Wäre letztendlich ja auch keine Raketenwissenschaft. In dem Video wird beschrieben, dass die zu lösenden Muttern keine gängige Größe haben. Der Kollege hat sich Zollwerkzeug zurechtgefeilt. Ist das so korrekt? Gibt es da was passendes?
Viele Grüße vom Niederrhein
Peter

[peterb]

Hallo Peter,

der Umbau geht m.E. auch ohne Ausbau der Kardanwelle, wobei das Schiebestück im Bereich Mittellager noch entsprechend Luft haben muss. Wenn die nicht mehr vorhanden ist, dann liegt es daran, dass dort der Freiraum mit Fett vom Nachschmieren der Keilwellenverbindung voll ist. Dann hilft nur Lösen des Mittellagers. Ab da sind alle weiteren Möglichkeiten offen, d.h. nicht nur Inspektion der Kreuzgelenke...

Auch wichtig: Der Getriebeflansch darf nicht locker sein. Im Zweifelsfall schon mal neue Sicherungsmutter besorgen, bitte NICHTS weiter daran rumschrauben(!) und direkt bei mir anrufen. DENN den Getriebeflansch vom 711.112er-Getriebe gibt es nicht mehr neu! UND Du hast nur 2 Chancen/Möglichkeiten der originalen Instandsetzung.

Ach ja: Die Schrauben vorn am Getriebeflansch gehen nur raus, wenn man den Flansch vom Getriebe abschraubt. UND umdrehen geht auch nicht, weil man die auf der Kardanwellenseite nicht durchstecken kann.

Wünsche gutes Gelingen

Peter

[trialrider]

Hallo Peter,
danke für Deine Hinweise. Jetzt kann ich strukturiert vorgehen. Ich melde mich zurück, wenn ich damit fertig bin.
Viele Grüpße vom Niederrhein
Peter

[trialrider]

Ich bin jetzt einen Schritt weiter gekommen. Ich habe die Welle vorne und hinten abgeflanscht. So konnte ich auch die Kreuzgelenke und den Getriebeflansch kontrollieren.
Nebem dem defekten Schwingungsdämpfer den ich neu bekommen habe stellte ich dann fest, dass die Kreuzgelenke deutliche Klemmstellen haben. Die Manschette ist ebenfalls hinüber. Der Getriebeflansch sitzt fest auf der Welle. Also die Welle ausgebaut und morgen geht es nach Köln zur Firma Elba. Dort dauert die Reparatur 5 Tage. Lt. Internetseite haben die auch einige Tauschwellen da. Die Dame am Telefon war da aber sehr zurückhaltend mit den Infos. Eine andere Firma in Essen, was für mich näher ist, bräuchte für die Überholung aber 3 Wochen. Also nach Köln.
Die Muttern, mit denen die Gelenkwelle befestigt sind, gingen sehr gut zu lösen. Sie waren allerdings sehr fest angezogen. Nach meiner Ansicht braucht man zu Lösen einen qualitativ sehr gute Maulschlüssl, der sich nicht dehnt. Mit Ringschlüssel oder Nuss kommt man bei meinem 309D nicht an die Muttern.
Insgesamt denke ich, dass ich Glück gehabt habe. Wir wollen in vier Wochen zu einer mehrmonatigen Reise aufbrechen und ich denke, dass der Schwingungsdämpfer und die Kreuzgelenkge nicht mehr lange gehalten hätten. Also Glück im Unglück.

Viele Grüße vom Niederrhein
Peter