Arnoldfreunde

[Nordlicht]

Moin zusammen,
ich hatte merwürdige Messergebnisse bei einer Besichtigung.
Vorweg: Ich hab bei Booten Erfahrung mit der Feuchtigkeitsmessung, hab auch schon bei einigen "normalen" WoMos einiges gefunden und hab den Arnold natürlich von außen gemessen. Mein Messgerät kann auf 10 und 25 mm Tiefe messen, was kaum Unterschiede ergab. Ich habe eine Referenzmessung durchgeführt, wobei ich auf Luftfeuchtigkeit genullt habe.
Jetzt das erstaunliche: ich hatte drei Messwerte um die 20 (einmal Boden, Dach nähe Rand bevor es in die vorhandene Mulde geht und rechts vorne vor der Tür.) Alle anderen Messungen haben Werte zwischen 50 und 60 ergeben (Ruckwand, fast komplett linke Seite, rechte Seite sporadisch, Dach vorne, Teile Boden) Dabei gab es Stellen, die eindeutig feucht sein sollten (GFK Ablösung am Boden, Alu-Ablösung im Dachdurchhang vorne).
Das würde aber heißen, dass von meinen gemessenen Stellen ca. 90 % feucht sind. Und zwar sehr gleichmäßig. Also nicht z.B. unten mehr oder so.
Deshalb meine Fragen: Fällt jemandem ein möglicher Messfehler auf? Ist es möglich, dass ein Arnold fast komplett vollgesogen ist? (Er stand vor einigen Jahren mit Löchern ungeschützt) Gibt es Spezifikationen für den Isolierschaum, kann er Wasser aufnehmen?

Würde mich freuen, falls jemand mir bei dem Rätsel helfen könnte. Schau mir auf jeden Fall auch noch andere Arnolds an und nehm ein zweites Gerät mit. Mal sehen.

[r-rider]

Hallo Nordlicht,

ja, wenn das Dach einen groben Eintritsspunkt hat, saugt sich der ganze Schaum von vorn nach hinten vollständig voll. Das Ganze dauert natürlich seine Zeit aber wenn das Loch nicht schnell erkannt wird ist nach zwei Jahren und Freistand ohne Dach das Sandwich vollgesogen. Ich habe gerade ein solches Exemplar auf der Bühne. Das Dach hatte einen Durchhang von 25cm und der Dachbalken im Fahrerraum war dazu auch noch gebrochen, da nur stumpf aus zwei Teilen zusammengeklebt. Alle Seitenwände sind mit Feuchtigkeit vollgesogen. Das einlaminierte Multiplex Brett für den Sicherheitsgurt war in totaler Auflösung. Erstaunlicher Weise ist der Fußboden noch trittfest, aber der gesamte Türrahmen war weggefault. Um das Sandwich in den Wänden wieder trocken zu bekommen, gibt es zwei Möglichkeiten.

1. Man trennt Großflächig das GFK auf und zieht die Pelle ab und lässt den PU Schaum bei sommerlichen Temperaturen 3 Wochen ausdünsten.
danach kann die GFK Haut mit Körapur 666 wieder aufgeklebt werden. Wer möchte kann auch den gesamten Schaum austauschen. Nur 25 mm Schaum Platten XPS Extruderschaum Perimeterdämmung gibt es kaum zu kaufen. Also 30mm Schaum kaufen und mit Heizdraht passend schneiden. Die alte GFK Haut muss wieder frei von Kleberesten geschliffen werden oder durch neue Platten ersetzen.



2. Man bohrt im Abstand von 10cm viele kleine Löcher und erzeugt einen Schweizer Käse. [ EDIT-by-Admin-PeterB: Beitrag wurde teilweise gelöscht, weil eben nicht zum Nachmachen und mit Gefahr verbunden. Die vorgeschlagene Möglichkeit ist nix für Hobby-Bastler! Stehe ansonsten für Fragen zur Verfügung, auch was Messgeräte und Interpretation vom Messwerten angeht!]

Jedenfalls von allein wird das Sandwich nicht mehr trocken !

Gruß Wolfgang

[TW]

Für mich stellt sich eine generelle Frage.
Da die Messgeräte zur Messung ja ein elektrisches Feld aufbauen,
und beim Arnold die Aluschicht innen ist, funktioniert das überhaupt richtig.
Ich weiß nicht, ob das Feld durch die Metallschicht aufgebaut und analysiert werden kann.
Also jedenfalls bei den Messgeräten, die nicht ins Material einstechen.
Habt Ihr da Erfahrungen ?
Man müßte das ja mal checken können, indem man an der gleichen Stelle von innen und außen misst.
Sollte ja dann in etwa der gleiche Wert sein, oder ?
Und anderseits, wenn man von außen misst, stört dann nicht trotzdem die Aluplatte im Hintergrund ? Die ja eine elektrische Leitfähigkeit von 100% Wasser vorgaukelt.
Was meint Ihr ?

[peterb]

Hallo Arnoldfreunde,

zunächst mal vorab für alle die ihre Messgeräte nicht kennen und beherrschen. Da gibt es einen uralten Spruch: Wer misst, misst Mist!

Zum Messen selbst:
- Es wird immer von der Seite gemessen, wo kein Metall ist, also Wände und Dach von aussen. Bodenplatte geht von oben und unten.
- Messgerät sollte man zu Hause ausprobieren. Man kann Schaum oder Holz in eine "Bratpfanne" legen und das auch noch mit GFK, oder sonstiger Plaste abdecken und mal "Trocken" Probe messen. Nächste Messung dann mit feuchtem/nassem Tuch zwischen Abdeckung und Schaum/Holz. So lernt man sein Messgerät kennen....

Auf der Webseite steht welches Messgerät ich verwende. Messtiefen von 10mm sind m.E. zu wenig und 25mm möglicherweise zuviel, was ich aber nicht genauer beurteilen kann, weil meines hat 19mm. Deshalb: ausprobieren wie oben beschrieben. So nebenbei: Ein komplett ausgedrücktes Küchenschwammtuch liefert Messwerte um 99%, halb getrocknet immer noch um die 50. Und wenn dann im Aufbau die Holzteile weggefault sind kann es auch sehr gute Messwerte geben..... was den uralten Spruch wieder mal bestätigt
Und auch die andere Variante ist möglich: 99% und kurz vorm austrocknen, oder aber komplett abgesoffen. Da hilft dann nur die Probebohrung! Austrocknung geht übrigens auch von selbst, aber dauert nach erfolgreicher Abdichtung viele, oder sogar sehr viele Jahre, die dann zwischenzeitlich auch Folgeschäden entstehen lassen...

VG und gutes Gelingen

Peter

[TW]

Hallo Peter
danke für den Bratpfannen-Tip !

suche immer noch einen RM40 und nun auch ein Messgerät
aber Pfanne hab ich schon

Gruss vom Thomas