Versorgungsbatterie auf LIFEPO4 umrüsten -> nur f. Expert

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Versorgungsbatterie auf LIFEPO4 umrüsten -> nur f. Expert

Beitragvon r-rider » 11.04.2017, 10:53

Hallo Arnoldfreunde,

da über den Winter trotz Ctek5 Erhaltungsladung eine Batterie den Geist aufgegeben hatte, (eine Zelle ist tot) da hilft dann auch kein Refresher und Wasser auffüllen, da muss Ersatz her. Da ich schon lange die LIPO Technik im Auge hatte, wurde es jetzt ernst. Es gibt sehr gute LIFEPO4 Akkus von Winston bei einschlägigen Händlern in Deutschland zu kaufen. Da die Kapazität bei ungefähr 70-80Ah liegen sollte, sind diese Zellen (4 Stück) für die Unterbringung unter dem Fahrersitz zu groß. Dann gibt es noch die Calb Zellen, welche um einiges kleiner aber eben nur im Stahlmantel mit einer dünnen Folierung als Dielektrikum daher kommen. Auf der Chinesischen Handelsplattform Aliexpress habe ich dann 4 Stück a 80Ah geordert. Ob die Qualität passt wird sich erst nach einigen Ladezyklen herausstellen. Letztendlich lassen aber fast alle großen Batteriehersteller auf der verlängerten Werkbank herstellen. Die Batterien kamen nach drei Wochen mit einer deutschen Absenderadresse bei mir an. Merkwürdig ???
Aber ich hatte keinen Zoll zu bezahlen und die Abholung bei Zoll entfiel auch. Was braucht man noch um einen LIFEPO4 Block sicher zu betreiben ?
Richtig, ein BMS ( Batterie Management System), da habe ich mich für das BMS 3.1 von Litrade entschieden. Das System überwacht alle Zellen und führt auch das Balancing mit bis zu 3.5A durch. es überwacht die Spannungen der einzelnen Zellen auf Über bzw. Unterspannung und schaltet über bistabile Relais die Verbraucher bzw. Ladegeräte weg. Vorteil, bistabile Relais haben keinen Haltestrom. Die Zellen habe ich zur Initialladung alle parallel geschaltet und mit 2A Strombegrenzung und maximaler erreichbarer Spannung von 3,90V am Labornetzgerät geladen. Danach den Block wieder demontiert und in Reihe zusammengeschaltet. Das BMS angeschlossen und das UVP ( Under Voltage Protection) Relais montiert. Daran eine 20W Halogen Lampe und den Entladevorgang gestartet. Um zu sehen wieviel Ah aus dem Akku gezogen werden können bis der Schutz anspricht, habe ich einen Shunt eingebaut und ein kleines Kapazitätsmessgerät ( Spielzeug) angeschlossen. Erstaunt war ich über die präzise Messung von Spannung und Strom. Die Kapazität lag nach etlichen Stunden bei 78Ah bis die Schutzeinrichtung ein weiteres entladen verhinderte. Die Abschaltung ist vom BMS mit 2,79V vorgegeben, das Datenblatt erlaubt 2,5V, aber das muss man nicht ausreizen. Um einen solchen Akkublock in den Arnold einzupflanzen, muss man sich noch ein paar Gedanken zum Schaltplan machen. Auch muss der Akku vernünftig zu einemBlock verbaut werden, dazu gibt es aber auch Plastikschalen, mit denen man den Block isolieren und stabil verschrauben kann. Diese habe ich aber auch erst nach einem netten Gespräch mit herrn Salbach im Shop gefunden.

Akkublock im Testaufbau:


Bild Bild Bild

Hier mein vorläufiger Schaltplan und das Funk Überwachungsdisplay mit Shunt:
Bild Bild Bild


Fortsetzung folgt
Hier ein Video was passiert, wenn man Zellen kurz schliesst:
https://www.youtube.com/watch?v=p21iZVFHEZk
Das sollte man also unterlassen !

Gruß
Wolfgang
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Bezugsquellen

Beitragvon r-rider » 12.04.2017, 21:03

Hallo Arnoldfreunde,

für Interessierte Leser stelle ich einmal die Bezugsquellen offen. Übrigens der kleine Drahtgebundene Batteriecomputer ist wirklich sehr genau was die Spannung und Stromstärke betrifft. Ob er richtig rechnet muss noch überprüft werden.

Batteriemessgerät Funk:
https://de.aliexpress.com/item/VAC1300A ... 0.0.Wt20hP

100A Neue TK15 Professionelle Präzision Batterie Tester:
https://de.aliexpress.com/item/100A-New ... 0.0.mHbQZy


Akkuset 2* 80 Ah:

https://de.aliexpress.com/item/2pcs-3-2 ... 0.0.ItITmj

Gruß
Wolfgang
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Beitragvon Arniko » 02.05.2017, 20:08

Hallo Wolfgang,

ich spiele auch mit dem Gedanken meine Wohnbatterie auf LiFePo umzustellen. Habe mich auch schon versucht kundig zu lesen im Wohnmobilforum. Da gibt's ja Stoff genug um sich die Nächte um die Ohren zuschlagen... Leider bin ich kein Elektriker, und wenn ich mir Deinen Schaltplan anschaue, wird es mir schon leicht schwindlig :oops:
Da wir im Sommer meistens 2-3 Monate in Südfrankreich unterwegs sind und auch teilweise mehrere Stunden am Laptop arbeiten (ca. 7-8A), eine Zerhackertoilette (ca. 10A) benutzen und alle paar Tage die Entsorgungszerhackerpumpe mit ca. 10A laufen lassen, brauchen wir bestimmt eine größere Batterie als 80Ah. Mein Daumenpeilstab geht in Richtung 140-160Ah, würdest Du das für realistisch halten? Auf dem Dach habe ich z.Zt. ein Panel mit ca.75W verbaut, wird dann im Zuge der Erneuerung auf 2 od. 3 Panels erweitert, die ich noch von einer früheren Installation übrig habe. Den Wechselrichter habe ich aus dieser alten Inst. auch übernommen; er soll aber wegen seiner Trapezwellenform einem moderneren mit Sinus weichen. Da mein Schaub EBL kaputt gegangen war, hatte ich mir mit einem 5A Ladegerät beholfen, benutze es aber praktisch nie, denn wenn ich nur dumm rumstehe - also ohne wohnen - halten die Panels die Batterie auf Kurs und unterwegs habe ich so gut wie nie Landstrom.
Warum hast Du Dich für die "blauen" Batterien entschieden und nicht, wie so viele im WoMoForum für die "Winston-gelbe"? Könnte Dein BMS auch mit 2x 80Ah Bänken umgehen, oder müssen es dann 4x3,2V/160Ah Batterien werden?

Vielleicht kannst Du mir ja eine kurze Rückmeldung geben...

liebe Grüße
Nikolaus
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LIFEPO4

Beitragvon r-rider » 02.05.2017, 22:05

Hallo Nikolaus,

- Ich habe diese Zellen ausgewählt, weil sie ohne Probleme als zweite Batterie in den Fahrersitzkasten passen müssen.
- Zur Kapazität der Batterie eine kleine Tabelle machen und Stromstärken sowie geschätzte Zeitdauer erfassen. Laptop, TV, Radio , Handladegerät, Tolilettenhäcksler etc.
- Ladegerät bei Landstrom >10A bei mir ist der Wechselrichter Sinus 1000/2000W USV Funktionalität mit integriertem Ladegerät 10A 14,4V schon ein wenig schwach, aber war halt vorhanden.
- Die Winston Zellen haben einen sehr guten Ruf und ca. 5-10% mehr Kapazität als angegeben (lt. Aussage Litrade)
- Ob China Einkauf oder beim deutschen Händler muss jeder für sich selbst entscheiden.
- Der Schaltplan ist eigentlich einfach, aber noch nicht der letzte Wurf.
Denn wenn der Arni ruht soll ja so wenig Strom wie nur möglich fliessen.
- Der Litrade Balancer kann auch für die Winston genommen werden. Er kann auch mehr als 4 Zellen balancieren, aber nicht zwei 12V Blöcke.
- Also ich schätze einmal das 100 Ah auch für deine Bedürfnisse reichen sollten, weil beim LIFEPO4 eben fast 100% zur Verfügung stehen.
- Der Vorteil bei einem entsprechendem Ladegerät kann man die Batterie relativ schnell wieder voll laden. Ich würde so um die 50A einplanen. Dann ist ein 100Ah Block nach ca. 2h wieder voll (Bei Landstrom)

Nachtrag: Ich habe im Labor mit einem Ctek Ladegerät (4A) Ladeschlussspannung 14,4V die Batterie geladen und ca. 1Tag gebraucht (24h).

Vielleicht auch erst einmal diesen link lesen
http://arnoldfreunde.bboard.de/board/ft ... -1495.html

http://arnoldfreunde.bboard.de/board/ft ... -1510.html


Warnhinweis: Man sollte selbst genau wissen was man macht. Selbsthaftung! Es besteht keine Gewähr auf Richtigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen. Die hohe Energiedichte ist nicht ohne Gefahr.

Bei Fragen helfe ich gerne.

Gruß
Wolfgang
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Beitragvon Arniko » 09.06.2017, 00:20

Hallo Wolfgang und alle anderen an LYP Interessierten,

ich habe also den Sprung gewagt und bestellt:

bei GWL in Prag (Freitag bestellt/bezahlt, Montag zur Lieferung gegeben, Mittwoch Lieferung erhalten):
*4 x 160 AH-B Winston & Zellbrücken
*Initialladegerät & BMS123 Smart (ist noch unterwegs)
über ebay:
*Votronic VBCS 30/20/250 triple
*Victron BMV-700
*150A Sicherungsautomat (kommt noch)
*SSR HFS33 D30D100

Es fehlen noch die Kabel und Kleinteile. Die 2 weiteren Solarpanels je 75 Wp sind schon auf dem Dach und angeschlossen. Der erste (noch etwas wilde) Entwurf des Schaltplans steht auch schon: (UPDATE: da ich den Schaltplan immer wieder aktualisiert habe, seht ihr hier immer die aktuelle Version)

Bild

Sobald das BMS und die Sicherung da sind, werde ich mich an die Arbeit machen und Euch hier auf dem Laufenden halten.

liebe Grüße
Nikolaus
Zuletzt geändert von Arniko am 18.07.2017, 22:49, insgesamt 2-mal geändert.
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BMS123

Beitragvon r-rider » 09.06.2017, 06:15

Hallo Nikolaus,

schön das sich auch ein zweiter Arnoldfreund an den Selbstaufbau eines LIFEPO4 Systems wagt. Die Kapazität von 160Ah ( eher 170Ah) ist schon gewaltig. Das ersetzt eine AGM Kapazität von ca. 300Ah. Darf man den Preis der Winston erfahren ? gerne auch per PN. Die Komponenten sind erste Wahl, aber recht teuer. Gut die Plus Kabel isolieren und wenn es geht mit Stop Muttern montieren, der Diesel vibriert alles lose.
Ich wünsche dir gutes Gelingen.

Gruß
Wolfgang
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Beitragvon Arniko » 11.06.2017, 00:35

Hallo Wolfgang,

der Preis ist kein Geheimnis, ich habe den im Online-Shop angegebenen Preis von ca. 235,- € incl 21% Ust./Stück + rund 65,- € Versand bezahlt. Da er sich aber laufend ändern kann, und man auch je nach Umsatz Prozente kriegt, hat es wenig Sinn, sich darauf zu verlassen, denn er kann für jemanden anderen zu einem anderen Zeitpunkt mit anderem Bestellvolumen höher oder tiefer liegen. Aber ein bißchen günstiger als die deutschen Anbieter ist es schon. Ich bin dabei, die Zellen initial zu laden, was mit dem kleinen Ladegerät - auch dort gekauft - von 5A 'ne kleine Ewigkeit dauert. Mein BMS ist auch gestern eingetroffen. Der Versand aus Prag per TNT ist wirklich flott, hat jeweils 2 Tage bis hier ins Elsaß gebraucht!
Ich hätte auch noch ein paar Fragen an Dich:
* In Deinem Plan hast Du die beiden Lastrelais (welche hast Du genommen?) in Serie laufen, wenn ich das richtig lese. Das hieße doch, das bei OVP auch die Verbraucher abgeschaltet würden bzw. bei UVP auch das Aufladen der Batterien? Habe ich da was übersehen, oder soll das so sein, wenn ja, warum?
* Hast Du sogenannte "Freilaufdioden" verbaut? Wenn ja, würde mich interessieren, wie genau, denn ich habe noch nicht wirklich kapiert, wohin die müssen. Bei meinem SSR DC-DC, der bis 100A schalten darf, war eine solche mit dabei. Aus dem I-net habe ich die Info, das die Diode parallel zur Last angeschlossen wird. Ich habe meinen Schaltplan oben dahingehend aktualisiert. Weißt Du, ob die Dioden so richtig angeschlossen wären? Einmal um den WR "herum" und einmal um die 12V Verbraucher "herum"? Oder um's zu vereinfachen, in der Position der einzelnen "blauen Diode"?

liebe Grüße
Nikolaus
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Lastrelais / Sicherheitsschaltung

Beitragvon r-rider » 12.06.2017, 08:23

Hallo Nikolaus,

ja die beiden Sicherheitsrelais sind in Reihe geschaltet und schalten die Batterie komplett frei. Die Relais UVP und OVP dienen nicht der Steuerung von Ladung/Entladung , sondern sind schutztechnisch zu sehen, da die absoluten Grenzwerte der Batterie verletzt werden. Man könnte hier streiten, ob das wegschalten von Verbrauchern bei OVP sinnvoll ist. Aber wenn eines der Relais auslöst, liegt ein grober Fehler vor. Dieser Zustand sollte wenn möglich nicht eintreten und muss untersucht werden. Wenn überhaupt, dann sollte eigentlich nur der UVP bei langen Betriebspausen oder vergessenen Verbrauchern auslösen. Die Einhaltung der Ladekennline übernimmt der MPP Tracker, der Lima Regler und der Laderegler des Wandlers.
Bei UVP Auslösung könnte man auch die Solarladung erlauben, aber was ist wenn genau dieser Regler defekt ist und Strom zieht, anstatt den Akku zu laden. Im Moment teste ich diese Schaltung mit dem noch vorhandenen Blei Akku.
Als Lastrelais habe ich normale 200A KFZ Relais (WEHRLE Heavy Duty Relais 13 250 200) verwendet, da mein max. Strom nur "100A" beträgt. Die bistabilen Relais können auch 100A schalten, aber nur bei Wechselstrom, Angaben zum Gleichstrom liegen nicht vor und ich möchte keine stehenden Lichtbögen im Relais, die es dann abbrennen lassen.
Die Dioden die bei dir verwendet werden dienen wohl der Steuerung zum Schutz bzw. dem SS-Relais bei Schaltvorgängen und deren Schwingungen, ( bedingt durch Induktive Lasten) welche im Extremfall wohl die Mosfet Schalter (Transistoren) zerstören könnten.
https://www.phoenixcontact.com/assets/d ... _de_00.pdf Punkt 2.3 Schutzbeschaltungen

Gruß Wolfgang[/b]
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Beitragvon Arniko » 13.06.2017, 18:03

Hallo Wolfgang,

es ist tatsächlich so, das man sich trefflich streiten könnte, welcher Strategie man folgen will...
Aber zum Glück läßt uns da die Technik genug Spielraum, den eigenen Bedürfnissen und Gegebenheiten entsprechnd die "Sicherungsphilosophie" umzusetzen. Deine Gründe sind ja durchaus nachzuvollziehen und ich wünsche uns - und allen anderen LYP Enthusiasten - allzeit UVP- und OVP-abbruchfreies Reisen.
Bei mir ist es so, daß ich durch den Votronic VBCS (Booster, Netzlade- und Solarregler) die Möglichkeit habe, sämtliche Ladegeräte mit dem OVP-Signal abschalten kann, ohne daß ich noch ein zusätzliches Relais brauche. UVP kann ja entweder durch einen Fehler im System - hoffentlich nie - oder durch das Vergessen von Verbrauchern eintreten - kommt schon öfter mal vor; deshalb schalte ich in diesem Fall nur die Verbraucher ab und die Solaranlage kümmert sich dann ums Aufladen.
Der Sinn der Dioden war mir erst nach dem Einkauf der SSR klar geworden, als ich die Diode im Karton fand, und mich fragte, was es damit auf sich hat :idea: . Hätte ich gewußt, das sie mir so viel Kopfzerbrechen machen würde, hätte ich mich vielleicht auch für ein fettes mechanisches Relais entschieden. Egal...

Deinen Link hatte ich auch schon mal gefunden, und ich habe jetzt noch einmal den Plan überarbeitet: siehe oben
* die Masseschiene vor den Shunt gesetzt
* die Elemente neu geordnet, damit sich im Plan nicht so viele Leitungen überschneiden
* das SSR richtig und die Diode parallel zu den Verbrauchern angeschlossen

Ich denke, das er nun wieder ein Schritt näher an der Wirklichkeit sind. Wenn noch etwas jemanden auffällt, bitte melden und fragen!!!

Gestern habe ich noch einen großen Teil der Kabel und Kleinteile gekauft, leider immer noch nicht alles, und dabei erfahren, daß der Conrad in Saarbrücken demnächst zumacht - bald müssen wir wirklich auch den kleinsten Mist im Internet bestellen :evil: . Seit vorhin ist auch die 4. und letzte Zelle initialgeladen, und ich kann mich daran machen, das BMS zu installieren.

liebe Grüße
Nikolaus
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Sicherung

Beitragvon r-rider » 13.06.2017, 22:14

Hallo Nikolaus,

es fehlt noch eine Sicherung von der Starterbatterie +--> zum VBCS und
- wenn möglich Trennschalter an der Starterbatterie.
- Sicherung für DF+ zum VBCS.
- Sicherung vom Lilo + zum VBCS

Der VBCS regelt zwar die einzelnen Funktionen aber stellt keine Schutzfunktion der Batterie im eigentlichen Sinn dar, das macht das BMS
mit dem SS-Relais. Es gibt zwar die Signalleitung OVP zum VBCS, aber was passiert wenn der Solarregler thermisch durchgeht und den LIFEPO4
mit Spannungen weit über 20V (Solarspannung) quält ?
Was passiert wenn der Powerlader thermisch durchgeht und nicht bei 14,4V aufhört zu laden ?

Im Normalfall würde der VBCS die Ladung bei OVP-Signal abschalten, aber bei einem internem defeKt ? Hat der VCBS intern Relais verbaut die freischalten ?

Hat das BMS123 einen OVP Relaisausgang ? und könnte den VBCS wegschalten?

Ich frage das nur, weil die enorme thermische Belastung gerne einmal einen Power Mosfet in den Siliziumoxidhimmel schickt. Bitte nicht falsch verstehen, die Kombination LIFEPO4 und VBCS ist schon sehr gut, aber die Aufgabe der Schutzfunktion hat das BMS.



Gruß
Wolfgang
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Beitragvon Arniko » 14.06.2017, 20:32

Hi Wolfgang,

danke für den Hinweis auf die Sicherungen, war zwar im Kopf schon vorhanden, aber noch nicht auf dem Plan.

Ich versuche mal auf Deine weiteren Fragen zu antworten, am Besten zuerst - Radio Eriwan läßt grüßen ;-) - mit einer Gegenfrage: was bedeutet für Dich, "wenn der Solarregler thermisch durchgeht" ?

In der Anleitung des VBCS steht folgendes: Überwachungsfreie Ladung: Mehrfacher Schutz gegen Überlast, Überhitzung, Überspannung, Kurzschluss, Fehlverhalten und Batterie-Rückentladung durch elektronische Abregelung bis hin zur vollständigen Trennung von Ladegerät und Batterie. Ich denke schon, das die dort alle möglichen Lasten abgesichert haben.

Grundsätzlich ist es ja so, daß das BMS jede Zelle einzeln überwacht, und sobald auch nur eine in eine kritische Über- oder Unterspannung gerät, schaltet jeweils das Relais für die entsprechende Steuerleitung OVP bzw. UVP von 12V auf 0V.

Im Fall OVP signalisiert die Steuerleitung auf 0V dem VBCS: (Zitat) Steuereingang vom BMS einer LiFePO4-Batterie zum Sperren der Ladung:
Der Anschluss kann am Ladestopp-/Warn-/Fehler-Schaltausgang einer LiFePO4-Batterie angeschlossen werden. Die Batterie ist damit in der Lage jederzeit eine weitere Ladung zu unterbinden und wieder zu aktivieren.
Der Eingang ist je nach Batterietyp auf ein Batteriesignal „aktiv 12 V“ (High-Signal) oder „aktiv 0 V“ (Low-Signal) umschaltbar.


Im Fall UVP sperrt die Steuerspannung von 0V das SSR seinen Ausgang +2/-1 und meine Verbraucher sind solange abgeschaltet, wie es der BMS-interne Algorithmus vorgibt. Dies kann über Schalter bzw. über die App eingestellt werden.

Worauf ich allerdings sehr achten muß, ist das SSR, denn wenn da wegen Überhitzung oder Induktion (deshalb auch die Diode) der MOSFET durchgeht, wird er dauerleitend und würde im Fall des UVP nicht mehr die Verbraucher abschalten!
Hier habe ich sehr konservativ gerechnet, und bei einem tatsächlichen max. Verbrauch von 25A verträgt der SSR 100A bei einer kurzfristigen Spitzenlast von 240A und braucht normalerweise noch keine Kühlung. Das will ich aber erstmal noch testen und wenn ich das Gefühl habe er wird zu warm, bekommt er einen Kühlkörper.

Ich hoffe, ich hab's soweit erklären können.

liebe Grüße
Nikolaus
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Radio Eriwan

Beitragvon r-rider » 14.06.2017, 21:27

Hallo Nikolaus,

thermisch durchgehen soll heißen der Leistungstransistor (Mosfet) befindet sich ausserhalb seiner Kennlinie und stirbt in der Regel mit einem internen Kurzschluß und die volle Solarspannung schlägt bis auf die Batterie durch.

Deshalb die Frage nach der internen Schutzfunktion die bei OVP Signal ja eigentlich den Solarregler begrenzen bzw. abschalten sollte. Geht jetzt aber nicht mehr, da die Leistungsstufe defekt ist. Hier kann der Hersteller ja zB. auch eine Trennung mittels Relais vorsehen. Habe mir jetzt auch mal die Datenblätter zu gemüte geführt, aber keine klare Aussage zu diesem Problem gefunden. Wie du ja selbst schreibst, gibt dein BMS dieses Signal aus, welches zur Relaistrennung genutzt werden könnte. Aber du kannst ja mal den Hersteller zu diesem Thema befragen. Das BMS123 ist schon Schutztechnisch ok und erkennt den Zustand der Batterie und gibt die Signale OVP und UVP aus. Das VBCS überwacht ja auch die Batterie beim laden entladen mit all den Parametern die du aufgeführt hast. Die Frage ist also wie gut ist die interne Schutzfunktion des Tripledevice. Es gibt immer mal wieder Probleme mit MPP Reglern von Votronic, google mal nach (Votronic MPP160 Probleme) . Einmal mit Batterieentladung obwohl Rückstromschutz vorhanden, in anderen Fällen max. Solarspannung an die Batterie gelegt, trotz interner Schutzfunktion.
Ich würde genau aus diesen Gründen das OVP Signal zusätzlich einem Abschaltrelais zuführen.

Nachtrag: Votronic schreibt in der Montageanleitung selbst: "Ein Betrieb des Gerätes an einer LiFePO4 Batterie ohne BMS
Battery Management-System und ohne Zellenausgleichsladung (balancing) sowie Schutzbeschaltung ist nicht zulässig!"

Gruß
Wolfgang
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Beitragvon Arniko » 16.06.2017, 23:46

Hallo Wolfgang,

ich hab' jetzt Deine Frage verstanden und auch eine spitze Bemerkung eines LYPo-Spezialisten im Wohnmobilfarum. Ich denke, ich werde Votronic nächste Woche mal anrufen, vor allem, was die sich unter einer Schutzbeschaltung vorstellen. Wo hast Du denn Deine Montageanleitung her? Bei mir steht folgender Satz:
LiFePO4: Nur Komplettbatterien mit BMS und Sicherheitsbeschaltung verwenden.
Allerdings sind die Probleme mit dem MPP 160 auch schon 5 Jahre her und zumindest was ich im Kastenwagenforum lesen konnte, auch relativ zügig gelöst worden. Ich bin mir aber auch darüber im Klaren, das ein neuer Gerätetyp wie der Triple auch noch nicht 100% ausgereift sein kann. Wir werden sehen...

liebe Grüße
Nikolaus
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Schutztechnik

Beitragvon r-rider » 17.06.2017, 22:57

Hallo Nikolaus,

diese Probleme sollte nur verdeutlichen das es immer wieder passieren kann, das interne Komponenten versagen. Wenn alles wie geplant funktioniert, wird alles schön geregelt, die Ladung abgeschaltet und der Strom geregelt. Alles super nur wenn es intern Störungen gibt, dann wird es "Ernst " für den Akku. Deshalb BMS Schutzfunktionen UVP und OVP aktiv nutzen.
Die Beschreibung als pdf von Votronic im Inet gefunden und zitiert.

Bei deinen Komponenten fallen dann 20 Euro auch nicht mehr ins Gewicht und die OVP wird aktiv behandelt und nicht third party Komponenten überlassen die sich selbst schützen wollen aber nicht den Akku. :lol: Aber bleiben wir ehrlich, Fehler können auch in der BMS auftreten, kein System ist perfekt.

Wolfgang
Gruß
Zuletzt geändert von r-rider am 27.06.2017, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Arniko » 26.06.2017, 23:37

Hallo Wolfgang und alle anderen Mitleser, :wink:

ich hatte leider nicht viel Zeit in den letzten 10 Tagen, mich um meine Batterie zu kümmern. Den Verdacht, daß irgendwas mit dem 4. Modul des BMS defekt wäre hat sich zum Glück nicht erhärtet und nachdem ich die App im AppleStore neu geladen habe, konnte ich auch eine Bluetoothverbindung herstellen und die Einstellungen des Systems vornehmen.

Ich mußte allerdings zuerst noch mein Abwassersystem erneuern und habe dabei noch eine Undichtigkeit am WW-Boiler festgestellt. Der Ausbau war etwas mühsam, denn er passt nicht durch die rückwärtige Kofferraumklappe und ich mußte ihn also im Kofferraum von Isolierung und Elektronik befreien. Dann paßt er gerade so durch die Öffnung. Danach komplett auseinanderbauen, das verzinkte Gehäuse entrosten und lackieren und den unteren Einlaufstutzen neu einlöten (mit Silberhartlot, war hier mein erstes Mal!) und letztendlich wieder im Kofferraum zusammensetzen und einbauen und abdichten.

Im Moment bin ich dabei die Batterie mit einer Lampe zu entladen um einmal festzustellen, wieviel Kapazität sie denn wirklich hat. Vorläufiges Ergebnis: ca. 27h bei 5A Entladestrom ≈ 135 Ah und die Spannung steht - noch - bei 13,0 V (bzw. 3,24V/Zelle). Der kWh-Zähler der App steht bei ca. 1,7kWh entnommener Energie, daß entspräche bei einer mittleren Spannung von 13,2V ≈ 129Ah. Woher kommt der (kleine) Unterschied? Meine Vermutung: da ich die Batterie nicht unbeaufsichtigt lassen wollte, waren die Entladezeiten bisher 13+10+4 Stunden; ich denke, daß sie sich in den Ruhephasen dazwischen etwas erholen hat. Oder: ich habe meine Zeiten nicht so genau gemessen :oops: . Morgen werde ich wohl das Ende der Fahnenstange erreichen. Mal sehen wieviel es unterm Strich werden?

liebe Grüße
Nikolaus
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